Was sind Wissenslandkarten?
Wissenslandkarten, auch Knowledge Maps genannt, sind grafische Werkzeuge, die das Wissen und die Kompetenzen innerhalb einer Organisation visualisieren. Sie stellen dar, wo spezifisches Wissen im Unternehmen vorhanden ist, wie dieses Wissen miteinander verknüpft ist und wer die relevanten Wissensträger oder Experten sind. Dabei enthalten Wissenslandkarten nicht das Wissen selbst, sondern zeigen auf, wo und bei wem es zu finden ist.
Wissenslandkarten dienen dazu, Informationen systematisch zu erfassen und leicht zugänglich zu machen, wodurch die Effizienz, Zusammenarbeit und Innovationsfähigkeit im Unternehmen gesteigert werden können.
Es gibt verschiedene Arten von Wissenslandkarten, die je nach Zweck und Kontext unterschiedliche Aspekte des Wissens in einer Organisation visualisieren können:
Wissensträgerkarten
Diese Karten visualisieren die Experten innerhalb einer Organisation und ihre jeweiligen Wissensgebiete. Sie helfen dabei zu identifizieren, welche Mitarbeitenden über spezifisches Fachwissen verfügen und wer als Ansprechpartner für bestimmte Themenbereiche fungiert.
Wissensbestandskarten
Diese Karten zeigen dokumentiertes oder abgelegtes Wissen innerhalb eines Unternehmens. Sie bieten eine Übersicht darüber, welche Ressourcen, Datenbanken, Archive oder andere Wissensquellen vorhanden sind und wie diese genutzt werden können.
Wissensanwendungskarten
Diese Karten stellen Prozessabläufe innerhalb eines Unternehmens dar und ordnen diesen die zugehörigen Experten zu. Sie helfen dabei zu verstehen, welche Mitarbeiter in welchen Prozessen involviert sind und welche Rolle ihr Wissen dabei spielt.
Wissensstrukturkarten
Diese Karten visualisieren das Organisationswissen einer Firma sowie die Beziehungen, Zusammenhänge und Abhängigkeiten zwischen verschiedenen Wissensbereichen. Sie helfen dabei, die Struktur des vorhandenen Wissens zu verstehen und zu analysieren.
Wie werden Wissenslandkarten erstellt?
- Ableiten von relevanten Wissensfeldern
Relevante Wissensfelder werden abgeleitet, indem man die Unternehmensstrategie und -ziele analysiert. Dies ermöglicht eine gezielte Visualisierung und Verwaltung der wichtigsten Wissensbereiche innerhalb des Unternehmens. - Sammeln von Daten
Der erste Schritt bei der Erstellung einer Wissenslandkarte ist die Sammlung von Informationen über das vorhandene Wissen und die Experten im Unternehmen. Dies kann z.B. durch Interviews, Umfragen, Workshops und die Analyse vorhandener Dokumente erfolgen. - Aufbereitung & Strukturierung
Die gesammelten Daten müssen anschließend aufbereitet, strukturiert und kategorisiert werden. Hierbei werden thematische Zusammenhänge hergestellt und Wissen in logischen Einheiten organisiert. - Visualisierung
Mithilfe von Tools werden die strukturierten Daten in visuelle Formate wie Diagramme oder Mind Maps überführt. Diese Visualisierungen stellen das Wissen übersichtlich und leicht verständlich dar. - Pflege und Aktualisierung
Wissenslandkarten sind dynamische Werkzeuge, die regelmäßig aktualisiert werden müssen, um ihre Relevanz und Genauigkeit zu gewährleisten. Neue Informationen und Änderungen im Unternehmen sollten zeitnah in die Wissenslandkarten eingepflegt werden.
Vorteile von Wissenslandkarten
- Schaffen von Transparenz
Wissenslandkarten bieten eine klare Übersicht darüber, welches Wissen im Unternehmen vorhanden ist und wo es sich befindet. Dies erleichtert den Zugang zu Informationen und erhöht die Transparenz innerhalb der Organisation. - Steigern der Effizienz
Durch den schnellen und einfachen Zugriff auf benötigtes Wissen werden Arbeitsprozesse beschleunigt. Mitarbeiter müssen nicht lange nach Informationen suchen, was die Produktivität erhöht und Redundanzen vermeidet. - Förderung der Zusammenarbeit
Wissenslandkarten erleichtern die Identifikation von Experten in verschiedenen Bereichen. Dies fördert den Austausch von Wissen und die Zusammenarbeit zwischen Abteilungen und Teams. - Sichern von Wissen & Auflösen von Kopfmonopolen
Knowledge Maps tragen dazu bei, dass Wissen im Unternehmen bewahrt wird, insbesondere bei Mitarbeiterwechseln oder -abgängen. So bleibt wichtiges Wissen nicht nur in den Köpfen einzelner Personen, sondern wird dokumentiert und zugänglich gemacht. - Minimierung von Unternehmensrisikos
Das Risiko des Wissensverlustes wird reduziert, da Wissen systematisch erfasst und dokumentiert wird. Dies stellt sicher, dass kritische Informationen auch bei personellen Veränderungen erhalten bleiben. - Bessere Entscheidungsfindung
Führungskräfte erhalten durch Wissenslandkarten einen besseren Überblick über die vorhandenen Wissensressourcen. Dies ermöglicht fundiertere und schnellere Entscheidungen über Einsatz- oder Weiterentwicklungsmöglichkeiten zu treffen, da hierfür relevante Informationen leicht zugänglich sind. - Fördern von Innovationen
Durch die Verknüpfung von Wissen und Experten können neue Ideen und innovative Lösungen schneller entwickelt werden. Wissenslandkarten helfen dabei, Synergien zu erkennen und diese auch zu nutzen.
Wissenslandkarten als Teil des Wissensmanagements
Wissenslandkarten spielen eine entscheidende Rolle im Wissensmanagement, da sie helfen, das vorhandene Wissen im Unternehmen systematisch zu erfassen und zugänglich zu machen.
Eine wichtige Funktionen von Wissenslandkarten ist die Identifikation von sogenannten „Kopfmonopolen“, bei denen kritisches Wissen ausschließlich in den Köpfen einzelner Mitarbeiter vorhanden ist. Diese Monopole stellen ein erhebliches Risiko dar, da das Unternehmen bei Weggang oder Ausfall dieser Mitarbeiter wertvolles Wissen verlieren könnte.
Durch die Erstellung von Wissenslandkarten wird sichtbar, welches Wissen vorhanden ist und wer die Wissensträger sind. Dies ermöglicht es, Kopfmonopole gezielt zu identifizieren und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Solche Maßnahmen können Schulungen, Wissenstransfer-Workshops oder die Dokumentation von Wissen beinhalten, um sicherzustellen, dass das Wissen nicht nur bei Einzelpersonen verbleibt, sondern im gesamten Unternehmen zugänglich ist.
Zudem können Wissenslandkarten detailliert aufzeigen, wo es innerhalb eines Unternehmens Wissensdefizite gibt.
Sie verdeutlichen ebenfalls, wo redundantes Wissen aufgebaut wird, das bereits anderswo im Unternehmen vorhanden ist und daher Effizienzverluste verursacht.
Darüber hinaus können Wissenslandkarten anzeigen, wo wertvolles Wissen vorhanden ist, das jedoch noch nicht in vollem Umfang genutzt wird, sei es aufgrund von fehlenden Verknüpfungen oder unzureichender Sichtbarkeit.
Im Zusammenspiel mit einer Informationsflussanalyse ergänzen Wissenslandkarten diese Erkenntnisse, indem sie helfen, Kommunikationslücken zwischen Abteilungen oder Teams aufzudecken. Solche Lücken können den Informationsaustausch behindern und den Wissenstransfer zwischen verschiedenen Bereichen des Unternehmens erschweren.
Indem die Wege, auf denen Wissen fließt oder stagniert, visualisiert werden, können Unternehmen gezielt Maßnahmen ergreifen, um die Zusammenarbeit zu verbessern und sicherzustellen, dass relevantes Wissen effektiv genutzt wird. Dies trägt dazu bei, die Gesamteffizienz zu steigern und Innovationsprozesse zu fördern, da Informationen und Ideen besser ausgetauscht und genutzt werden können.
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